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Die 2010er Jahre –

Von der Sanierung zur Wiedereröffnung

Schon in den Jahren vor der umfassenden Sanierung wird deutlich, dass das Kulturhaus einer Generalüberholung bedarf. Die Reparaturen der Vergangenheit reichen nicht mehr aus. Das Haus ist teuer in der Unterhaltung, es entspricht nicht mehr den energetischen Vorgaben und auch die technische Ausstattung kommt in die Jahre. Eine ganzheitliche Sanierung ist aus finanziellen Gründen schlichtweg nicht möglich. Kurzzeitig gibt es die Überlegung, die Nutzung des Hauses umzudenken: der große Saal bleibt Veranstaltungsstätte, der Seitenflügel wird zu einem Hotel umgebaut. Andere Kulturhäuser in Deutschland haben gezeigt, dass derartige Konzepte funktionieren. So beherbergt beispielsweise das ehemalige Kulturhaus in Heringsdorf heute ein Bekleidungsgeschäft, ein hochpreisiges Restaurant und ein Weinlokal.

Zum Hotelumbau kommt es nicht, dafür zur Sanierung. Die Stadt bewirbt sich um Fördermittel des Bundes und Landes aus dem Investitionsprogramm ESI (Energetischen Erneuerung Sozialer Infrastruktur der Kommunen). Der Antrag wird bewilligt.

Dadurch gelingt es Ludwigsfelde, das ­
in die Jahre gekommene Haus in die Moderne zu überführen. Kaum eine andere ostdeutsche Kommune kann das über ihr Kulturhaus sagen. 

Für die Zeit der Schließung müssen die bis dahin ansässigen Vereine wie das Amateurtheater, der KC Blau-Weiß, der Gemische Chor, das Ballettensemble, die Akademie 2. Lebenshälfte e.V., die Bürgerküche und die evangelische Frei­kirche aus dem Haus ausziehen. Die Musikschule bezieht zusammen mit den meisten Vereinen den City-Treff in der Erich-Klausener-Straße. Vereine wie der ­ KC Blau-Weiß finden Unterschlupf in der Gottlieb-Daimler-Schule. Auch das bis dahin bestehende Sachgebiet Kultur und Sport wird aufgelöst. Es wird ein neues Sachgebiet Kultur gebildet, das Bürgermeister Frank Gerhard kommissarisch direkt unterstellt ist. 

Die Schließung des Hauses wird mit einer fulminanten Licht-Aus-Party gefeiert. An diese Veranstaltung mit tollen Liveacts, wie „Transit Express“, „Sweety Glitter“ oder „The Clogs“, einer Stadt-Wette und einer spektakulären Licht- & Feuershow im September 2011 erinnern sich noch heute viele Ludwigsfelder gerne. 

Von September 2011 bis August ­ 2014 finden umfangreiche Sanierungs­arbeiten an dem denkmalgeschützten Haus statt.

Nach der Eröffnung des Hauses wünschen sich viele Ludwigsfelder­ etwas vom alten Charme zurück. Besucher bewundern die moderne Architektur und die hochwertige Ausstattung, gleichzeitig gibt es Probleme mit der Akustik und der neuen Lüftungsanlage. „Mir zieht‘s“ hört man öfters die Besucher raunen. Auch die anfangs als „steril“ empfundene Anmutung der neuen Räumlich­keiten kommt nicht bei allen gut an. 

Das Programm nimmt volle Fahrt auf: Kaffeeklatsch, Karneval, Ballett, Theater, Lesungen, Konzerte: für jeden Geschmack ist etwas dabei. Auch Abiturfeiern, Jugendweihen oder Einschulungen finden wieder statt. 

Die Vereine ziehen zum Teil zurück ins Haus. Die Musik- 

und Kunstschule nimmt ihre Arbeit im Seitenflügel auf. 

Das Leben ist in das Haus zurückgekehrt.

Weitere Inhalte folgen....

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